Die Bedeutung von Nährstoffen

Unter Nährstoffen versteht man Stoffe, die für den Stoffwechsel und damit die Bereitstellung von Energie unentbehrlich sind. Nährstoffe sollten in ausgewogenen Mengen mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden.

Es gibt zwei Gruppen von Nährstoffen:

  • essentielle Nährstoffe

Nährstoffe die essentiell sind kann der Körper nicht selber herstellen und müssen zwangsweise mit der Nahrung aufgenommen werden.

  • und nicht essentielle Nährstoffe

Nicht essentielle Nährstoffe sind Nährstoffe, die der Körper normalerweise selbst herstellen kann.

Nährstoffuntergruppen

Nährstoffe werden in sechs Gruppen unterteilt:

  • Wasser
  • Fette
  • Kohlenhydrate
  • Eiweiße
  • Vitamine
  • Mineralien

Wasser

Der wichtigste Nährstoff ist Wasser, 70% des Körpergewichts besteht aus Wasser. Jede chemische Reaktion im Körper braucht Wasser, auch Blut besteht im Wesentlichen aus Wasser. Darin transportiert Wasser wichtige Nährstoffe wie Sauerstoff und Blutzucker. Wasser schützt vor Überhitzung und dient als Lösungsmittel für Ausscheidungsprodukte sowie Baustoff für körpereigene Stoffe. Wasser ist zudem wichtiger Bestandteil des Verdauungsprozesses. Der Bedarf an Wasser hängt von verschiedenen Faktoren ab: Diät, Gesundheitszustand, Alter, Aktivität und Außentemperaturen ab.

Fette

Fette tierischen und pflanzlichen Ursprungs stellen eine konzentrierte Energiequelle in der Ernährung dar; darüber hinaus sind sie auch Bausteine für Zellmembrane und Hormonen und hormonähnlichen Substanzen. Fette als Bestandteil einer Mahlzeit verlangsamen die Nährstoffaufnahme, sodass die Sättigung länger anhält. Darüber hinaus dienen Fette als Trägerstoff für die wichtigen fettlöslichen Vitamine A, D, E, K.

Fette fallen in zwei Kategorien:

  • Gesättigte Fette, die in den meisten Futtermitteln tierischer Herkunft enthalten sind (z.B. Fleisch, Milchprodukte). Gesättigte Fette sind bei Raumtemperatur fest.
  • Ungesättigte Fette, die v.a. in Pflanzenölen enthalten sind. Ungesättigte Fette sind bei Zimmertemperatur flüssig.

Zusammengefasst bedeutet dies für gebarfte Tiere:
Fette mit einem hohen Anteil an gesättigte Fettsäuren z.B. Hühnerfett, Lammfett, Rindertal dienen bei BARF als Energiequelle.

Öle versorgen Hund und Katze mit essentiellen Fettsäuren, dienen nicht als Energiequellen und sollten daher nur in geringen Mengen eingesetzt werden.

Kohlenhydrat

Substanzen die in Kohlenhydrate vorhanden sind nennt man Kohlenstoff-, Wasser und Sauerstoff.

Kohlenhydrate dienen als Energielieferant und sind wichtig für die Funktion des Zentralen Nervensystem. Als Ballastsoffe sorgen Kohlenhydrate für einen aufgelockerten Kot, deshalb ist es wichtig, dass Faserstoffe in der Nahrung enthalten sind.

Hund und Katzen benötigen keine Kohlenhydrate als Energiespender, sondern die in Kohlenhydrate enthaltenen Faserstoffe zur Verdauung.

Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index

Kohlenhydrate die einen hohen glykämischen Index enthalten sind an vielen chronischen Krankheiten des Hundes beteiligt und hätten Sie gedacht, dass sie auch das Verhalten negativ beeinflussen? Haben Sie schon einmal ein Kind erlebt, das nach dem Genuss einer Süßigkeit oder eines zuckerhaltigen Getränks plötzlich absolut hyperaktiv wird und dann nach ein paar Stunden zusammenklappt und vollkommen träge und schläfrig wird?
The Good Behavior Book for Dogs (der Verhaltens-Knigge für Hunde) sagt, dass Futtermittel wie Mais und Weizen, die einen hohen glykämischen Index haben, bei Hunden ähnliche Stimmungsschwankungen auslösen, wie beim Menschen. Nach der Aufnahme solcher Futtermittel kommt es bei den Hunden zu einem „Zucker-Hoch“ (u.a. Hyperaktivität und Konzentrationsmangel), das die Besitzer oft als „schlechtes Benehmen“ und „unkooperatives“ Verhalten fehlinterpretieren, welches aber in Wahrheit futterbedingt ist. Auf dieses „Hoch“ folgt ein „Tief“, das laut Paige mit „Schläfrigkeit, Lethargie, Launenhaftigkeit und Reizbarkeit“ verbunden sein kann.
(Quelle: Paige, 2007)

Das Abstellen von Verhaltensproblemen ist nur ein Grund mehr, Kohlenhydrate mit einem hohen glykämischen Index zu meiden und stattdessen ein Futter zu wählen, das einen höheren Sättigungseffekt hat und naturbelassene funktionelle Kohlenhydraten enthält.
(Quelle: Dr. W. Jean Dodds)

Protein

Protein auch Eiweiß genannt, ist der wichtigste Bestandteil in der Nahrung der Hunde. Denn ohne diesen können sie nicht überleben. Eiweiß ist für den Aufbau und die Reparatur von Muskeln und Geweben notwendig, es gibt die Struktur von Haut, Haaren, Nägeln, Knochen, Gelenken, Sehnen, Bänder, Knorpel und Muskelfasern.

Jede Körperzelle Ihres Hundes besteht hauptsächlich aus Eiweißen. Sie setzen sich aus 20 verschiedenen lebenswichtigen Aminosäuren zusammen. Diese braucht Ihr Hund für den Aufbau von Knochen und Knorpeln, Muskeln und Organen, Haut, Haaren und Krallen. Hormone sind Eiweißverbindungen, die wichtige Stoffwechselvorgänge steuern. Auch das Immunsystem nutzt Eiweiß. Der Energiegewinnung dient es nicht. Nur in Notsituationen (Nulldiät) baut der Körper zur Energiegewinnung eiweißreiche Muskelmasse ab, vor allem, wenn die Muskeln nicht gebraucht werden. Auch deshalb ist Bewegung für übergewichtige Hunde so wichtig. Denn dann geht es an die Fettreserven. Je ähnlicher sich das körpereigene Aminosäurenmuster mit dem ist, das über die Nahrung aufgenommen wird, desto besser können die Eiweiße bzw. Proteine verwertet werden. Hohe Proteinqualität besitzen Fleisch, Milchprodukte und Eier. Mittlere Proteinqualität findet sich in Organen und Bindegewebe, niedrige Proteinqualität in Getreidekleber (Gluten), Gemüse und Hülsenfrüchten. Tierische Eiweiße sind also hochwertiger für den Hund, trotzdem enthalten pflanzliche Eiweißlieferanten wie Erbsen oder Kartoffeln weder Fett noch Cholesterin und ergänzen deshalb eine Futtermischung gut.

Katzen haben einen besonders hohen Proteinbedarf, 60% des Proteins werden zur Erhaltung von Körpergewebe genutzt. Leberenzyme sind bei Katzen immer aktiv, dadurch ist der Bedarf bei Katzen an essentiellen Aminosäuren erhöht.

Wichtige Funktionen von Eiweiß:

Antikörper aus Eiweißverbindungen schützen den Körper vor fremden Angreifern. Aber nicht nur die Eiweißmenge ist von Bedeutung, sondern auch die Qualität.

Vitamine

Als Vitamine werden organische Nährstoffe bezeichnet,die in kleinen Mengen lebensnotwendig sind und von Tier und Mensch nicht oder in nicht ausreichenden Mengen synthetisiert werden können und daher mit dem Futter zugeführt werden müssen.

Man unterscheidet zwischen fettlöslichen und wasserlöslichen Vitaminen.

Die fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K) lösen sich nur in Fett, nimmt man sie ohne Fett zu sich, kann der Körper sie nicht richtig verwerten.

Wasserlösliche Vitamine sind zusammen gruppiert worden als B-Komplex-Vitamine, weil sie alle ähnliche metabolische Funktionen und Vorkommen in Lebensmittel haben. Sie werden nur geringfügig im Körper gespeichert und müssen deswegen regelmäßig durch die Nahrung oder durch zusätzliche Mittel ergänzt werden. Was bei BARF durch Fütterung der Innereien und Zusätze gegeben ist.

Mineralien

Die für den Organismus lebensnotwendigen anorganischen Stoffe (keine Kohlenstoffverbindungen) werden in Mengen und Spurenelemente unterteilt. Während die Gehalte der Mengenelemente (Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid, Schwefel) im Grammbereich pro Kilogramm Körpertrockensubstanz liegen, bleiben die Spurenelemente unter 500, in der Regel unter 100 mg/kg TS bzw. nach einer weiteren Definition unter 50 mg/kg Körpermasse.

Mengenelemente kommen in größeren Mengen in Lebensmittel vor, Bedarfswerte höher der Mengenelemente, Spurenelemente nur in Spuren sind aber genauso wichtig.

Spurenelemente (Chrom, Cobalt, Eisen, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink).